Kernprozesse im Ökosystem
Kernprozesse im Ökosystem
Vier zentrale Ökosystemprozesse – Energiefluss, Wasserkreislauf, Nährstoffkreislauf und Biodiversität – arbeiten im Einklang, um ein widerstandsfähiges, produktives und regeneratives Landwirtschaftssystem zu schaffen. Indem du diese Prinzipien auf deinem Betrieb umsetzt, legst du den Grundstein für langfristige Nachhaltigkeit und ökologische Gesundheit.
Verbessere die Wasserinfiltration und Wasserspeicherung, indem du die Bodenstruktur und den organischen Gehalt verbesserst. Ein gesunder Wasserkreislauf bedeutet, dass Wasser effizient in den Boden eindringt, gespeichert wird und zirkuliert.
Mögliche Schritte dazu sind:
- Verbessere die Bodenstruktur, damit Wasser tief eindringen kann und Erosion und Wasserabfluss minimiert werden.
- Erhöhe den Gehalt an organischer Substanz im Boden, die wie ein Schwamm wirkt und Wasser speichert, sodass Pflanzen auch in Trockenzeiten versorgt sind.
- Vermeide offene Bodenflächen, um Wasserverluste durch Verdunstung zu reduzieren und die Feuchtigkeit im Boden zu bewahren. Durch die Optimierung des Wasserkreislaufs stellst du sicher, dass Pflanzen und Bodenorganismen auch bei wechselhaften Wetterbedingungen zuverlässig Zugang zu Wasser haben.
Maximiere die Sonneneinstrahlung durch vielfältiges und gut gemanagtes Pflanzenwachstum, um die Photosynthese anzukurbeln. Der Grundstein aller Ökosystemprozesse ist Energie, hauptsächlich in Form von Sonnenlicht. Durch Photosynthese nehmen Pflanzen Sonnenlicht auf und wandeln es in chemische Energie um, die das gesamte Nahrungsnetz antreibt. Schritte, um diesen Energiefluss zu maximieren:
- Fördere das ganze Jahr über vielfältiges und kontinuierliches Pflanzenwachstum.
- Halte grüne, photosynthetisierende Pflanzen auf deinen Feldern, um so viel Sonnenlicht wie möglich zu nutzen.
- Nutze eine Vielzahl an Pflanzenarten, die gemeinsam den Energiefluss in deinem Boden und im gesamten Ökosystem stärken. So stellst du sicher, dass sowohl das Bodenleben als auch die oberirdische Biodiversität gedeihen, was die Produktivität und Resilienz deines Betriebes erhöht.
Optimiere den Nährstoffkreislauf durch ein effektives Management der Bodenbiologie und der organischen Inputs.
Ein funktionierender Nährstoffkreislauf sorgt dafür, dass Nährstoffe immer in der richtigen Form für Pflanzen und Bodenorganismen verfügbar sind. Das lässt sich erreichen, indem:
- die Bodenbiologie (Mikroben, Pilze und größere Organismen) unterstützt wird, die organisches Material zersetzt und so Nährstoffe für Pflanzen verfügbar macht.
- organische Inputs, wie Kompost und Zwischenfrüchte genutzt werden, um den Nährstoffgehalt des Bodens kontinuierlich.
- der Einsatz synthetischer Mittel minimiert wird, die natürliche Zyklen und die Bodenbiologie stören können. Indem du den Nährstoffkreislauf optimierst, reduzierst du die Abhängigkeit von Düngemitteln und erhöhst die Fruchtbarkeit deines Bodens für eine nachhaltige Produktivität.
Erhöhe die Biodiversität auf allen Ebenen, von Bodenmikroben bis zu Pflanzen und Tieren, um ein robustes und sich selbst erhaltendes Ökosystem zu unterstützen. Die Biodiversität ist der Motor für die Widerstandsfähigkeit jedes Ökosystems. Ein vielfältiges System reagiert besser auf Veränderungen und Störungen.
Wichtige Maßnahmen sind:
- verschiedene Pflanzenarten anzubauen, um eine breite Palette von Bodenorganismen, Insekten und Wildtieren zu unterstützen.
- Vieh oder andere Tiere zu integrieren, um natürliche Kreisläufe nachzuahmen und den Nährstoffkreislauf zu fördern.
- Lebensräume für nützliche Organismen zu schaffen, von Bestäubern bis zu Nützlingen, die Schädlinge auf natürliche Weise kontrollieren. Durch mehr Biodiversität stärkst du alle anderen Prozesse und schaffst ein selbstregulierendes landwirtschaftliches System, das auf Herausforderungen flexibel reagieren kann.